Saturday, March 28, 2009

Harvey Milk for president...

...and Emile Hirsch for me!

Gestern war ein schöner Tag. Der Grund? Meine Besten und ich sind nach Seefeld gefahren, um uns mal wieder in eins unserer Lieblingskinos abseits des Mainstreams zu begeben, das direkt in einem Schlosshof liegt. Da vor allem ich, aber auch meine Freunde, große Gus van Sant-Fans sind (allerdings von Film zu Film sehr schwankend^^) und Sean Penn und Emile Hirsch auch mit von der Partie waren (im Film, nicht mit im Kino-leider), konnten wir uns natürlich "Milk" nicht entgehen lassen:

Hierbei handelt es sich um die Biographie des ersten öffentlich schwulen Politikers von, ich glaube, ganz Amerika: Harvey Milk. Dieser existierte tatsächlich, und agierte hauptsächlich im San Francisco der 70er Jahre. Damals war allerdings selbst dort trotz Love-and-Peace-Mentalität das Schwulsein überraschenderweise nicht so toleriert wie man denken könnte. Von seinem jüngeren Lover Scott von New York an die Hippiestadt gebracht, wächst in Harvey mit der Zeit die Überzeugung, nur durch die Politik etwas an der immernoch desolaten Lage aller Homosexuellen ändern zu können, und er beginnt, sich im "Castro"-Viertel einen Namen unter den Gleichgesinnten zu machen. Ganze drei Mal kandidiert er erfolglos, aber mit von Mal zu Mal größerem Stimmenanteil, als Stadtrat. Beim vierten Mal hat er dann endlich Erfolg-zum Schrecken einiger fanatischer Schwulenrechtsgegner in ganz Amerika. Auch der Politiker Dan White (...Harvey Dent!?!) hört nicht auf, gegen Milk einzutreten und macht ihm das Leben schwerer als es ohnehin schon ist. Mittlerweile ist Milk allerdings im politischen Leben der Stadt fest verankert und hat eine beachtliche Truppe um sich geschart (EMILE HIRSCH!EMILE HIRSCH!EMILE HIRSCH!!!;)); Dan White dagegen muss sich schließlich von seinem Posten verabschieden bzw. kündigt freiwillig. Als er es sich nochmal überlegt und seinen Job wiederhaben möchte, weist ihn der Bürgermeister allerdings ab, und Whites Hass Harvey Milk gegenüber wird einmal mehr geschürt.

Harvey Milk und Bürgermeister Moscone wurden am 27.November 1978 von Dan White erschossen. Milk war zu dieser Zeit gerade 48 Jahre alt und auf dem Höhepunkt seiner Karriere. White wurde für lächerliche 5 Jahre ins Gefängnis geworfen; nach seiner Entlassung ging er nach San Francisco zurück und tötete sich selbst durch Gase, die er in sein Auto einleitete.
Als die Menschen in der Stadt von Milks Tod erfuhren, gingen ca. 30 000 von ihnen auf die Straßen, um ihm mit Kerzen in den Händen zu gedenken.
Das milde Urteil gegen den Mörder war der Auslöser für massive Proteste der Menschen, die unter dem Namen "White Night riots" in die Geschichte eingingen.



Übrigens hab ich gleich noch einen "Insider-Tipp", zumindest ist es genau wie "Milk" ein Film, der leider leider leider und absolut unverständlicherweise nicht in so vielen Kinos lief, der aber von jedem Menschen, der schöne Filme liebt, gesehen werden MUSS:

"Into the Wild"-Diesmal mit Sean Penn nicht als Schauspieler, sondern Regisseur, dafür aber mit meinem ganz persönlichen Favoriten Emile Hirsch (der ja in "Milk" ständig hinter einer überdimensionalen Brille und Hobbithaaren versteckt durch die Gegend wurschtelt...trotzdem gut^^)in der Hauptrolle:
(OK, alle Frauen hab ich hiermit auf meiner Seite, hehe...^^Wie?Hat da grade wer "River Phoenix" gerufen??)
->Bitte, bitte, bitte tut euch selbst den Gefallen und schaut ihn euch an!!!
Wir saßen damals zu fünft im Freilichtkino am See, es schüttete in Strömen und der Film dauerte gute drei Stunden. Und trotz Lungenentzündungsgefahr wollte ich keine Sekunde lang, dass er aufhört. Zum Schluss dann hab ich durch meinen eigenen Tränenschleier hindurch meine Freunde angeschaut, und, naja, also REGEN war das nicht in deren Augen;))
-------------------------------------------------------------------------------------

Nach dem Film hatten wir dann auf einmal alle "Bock auf n bisschen Spaß" (Zitat Kay) und beschlossen spontan, eine Fotosession im Schlosshof zu starten. Wir also rauf auf die Burggrabenbrücke und eineinhalb Stunden lang wild mit unseren Handys fuchtelnd (zur besseren Belichtung) durch die Gegend gehüpft. Die Resultate könnt ihr dann hoffentlich morgen bewundern...^^

Sunday, March 22, 2009

YES WE CAN!!!!


Flash Toys At WishAFriend.com


...Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
In meinem Fall kann man hier gar nicht mehr von "Lichtlein" sprechen, "Freiheitsstatuenfackel" würde es schon eher treffen.
Alle die mich kennen, wissen, wie SEHR ich nach Amerika will. Dass ich jedesmal richtiges Bauchweh und Herzschmerzen bekomme, wenn ich im Fernsehen mal wieder ne Auswanderersendung oder Doku über dieses Land sehe. Dass es seit 10 Jahren mein größter (erfüllbarer) Wunsch war, nach Amerika -bevorzugt Kalifornien- zu fliegen. Dass ich damals in sämtliche Reisebüros gerannt und tonnenweise Kataloge nach Hause geschleppt habe, um daraus die schönsten Bilder auszuschneiden und an meine Wand zu kleben. Damals hab ich wirklich ALLES was irgendwie mit Amerika zu tun hatte an meine Wand geklebt...Ich kann mich sogar noch an einen Wahlkampfbericht vom Jahr 2000 mit George W. Bush und Al Gore erinnern, den ich aus dem Spiegel ausgeschnitten hatte.
Man hätte jetzt denken können, das Ganze sei halt nur einer von vielen Träumen eines 11-jährigen Mädchens gewesen, das in die weite Welt hinauswill; dass diese Schwärmerei aber wie so viele von selbst wieder vorübergehen würde. Hätte man. Auch meine ganze Jugend hindurch war Amerika immer das Land, das mich besonders stark anzog. Selbst heute hör ichs noch auf 10km gegen den Wind, wenn irgendwo ein Amerikaner spricht. Und alle Jahre wieder kam dieser latente Wunsch zum Vorschein und ich wagte immer neue Versuche, endlich in "mein" Land zu kommen. Ich hatte sogar jahrelang eine Mail-/Brieffreundin aus Colorado, mit der ich ganze 2 Mal gegenseitige Besuche fast schon bis zur abgeschlossenen Buchung geplant habe. Es wurde jedesmal nichts.
Vor 2 Jahren kam dann noch ein "Myspace-Freund" aus Portland, Oregon dazu. Wegen dem saß ich dann auch schonmal im Reisebüro und hatte die Flugdaten praktisch schon in der Hand.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie krass frustrierend das ist, jahrelang immer wieder zu planen und sich die Reise in den schönsten Farben auszumalen, und dann letztendlich doch wieder nicht zu buchen. Mich hat das jedenfalls an den Rand des Wahnsinns gebracht...

Und dann kam alles ganz schnell und (wie immer bei mir und meiner besten Freundin) sehr spontan. Irgendwo, wahrscheinlich in der Zeitung, las ich vor ner guten Woche, wie gut der Euro grade stünde und dass es jetzt sehr günstig sei, in weiter entferntere Länder wie zB. Amerika zu reisen. Was in meinem Kopf ungefähr folgendermaßen ankam: DU-BUCHEN-J E T Z T!!!!!!!!!!
Ich also kurzerhand das Handy gezückt und meine beste Freundin gefragt, ob sie denn nicht Lust hätte, endlich den schon länger (auch zusammen mit ihr) geplanten Amerika-Trip in die Tat umzusetzen. Sie hatte mich eh schon länger gefragt, ob ich im Sommer mit ihr in den Urlaub fahren wolle. Und ihre Antwort war, ich zitiere: "Woa geil, das wäre toll!!"
Knapp ne Woche später saßen wir dann letzten Samstag total aufgeregt im Reisebüro meines Vertrauens und stellten endlich den langersehnten Trip auf die Beine.
Vor 5 Minuten hab ich verbindlich gebucht.
Und so wirds aussehen: Wir fliegen am 11.August nach San Francisco. Die Stadt, in die ich schon IMMER wollte. (Außerdem kommt meine Lieblingsband von da-^^) Allein der 12-stündige Flug dorthin ist für mich schon der Himmel auf Erden (höhö!)...Ich LIEBE es nämlich auch, zu fliegen, und Flughäfen sowieso. Bis jetzt bin ich erst dreimal geflogen, einmal Marseille und zweimal London. Und jedesmal bin ich vor Entzückung fast umgefallen. Bei meinem allerersten Flug -auch mit meiner besten Freundin- bin ich glaub ich schlimmer auf meinem Sitz rumgehoppelt als jedes Kind. Naja, war halt das erste Mal!
Aber zurück zur eigentlichen Reise: In dem Moment, da ich zum ersten Mal amerikanischen Boden unter den Füßen haben werde, werde ich weinend und gleichzeitig hysterisch lachend dieses Stück Erde küssen, es mit entsprechendem Werkzeug ausschneiden und daheim an meine Wand hängen. Vermutlich wars das dann auch schon wieder mit der Reise für mich, da sie mich nach dieser Aktion erstmal in ein weißes Jäckchen und eine schön weich ausgekleidete Zelle verfrachten werden...;)
In San Francisco bleiben wir dann ein paar Tage, bis wir unser Mietauto abholen werden und damit dann auf eigene Faust durch die Gegend fahren. Wir wollen irgendwie über den Yosemite Nationalpark nach Las Vegas, und von dort dann wieder zurück an die Westküste. Da schaun wir dann halt, wohin genau es uns verschlägt, was uns gefällt etc., bis wir schließlich in Los Angeles ankommen. Da bleiben wir dann den Rest unserer Reise. Und ENDLICH kann ich was tun, was ich dort schon seit ca.5 Jahren vorhab: Mich vor den Viper Room stellen und drei Tage lang trauernd meinem an dieser Stelle verstorbenen Lieblingsschauspieler River Phoenix huldigen.^^ (Arme M., tust mir jetz schon leid;)
Von LA gehts dann am 29. August wieder nach Hause. Beziehungsweise ich werde zu dem Zeitpunkt immer noch in der Gummizelle in San Francisco feststecken und mich so gebärden, dass sie mich nie wieder irgendwo anders hinlassen;))
Shit, wie soll ich mich jetzt bloß auf das kommende Semester konzentrieren können???!?!^^

Friday, March 20, 2009

Welch Ironie...

Man ist ganz allein auf der Welt.




Die Welt ist schön!

Wednesday, March 4, 2009

Uff!

Tut mir leid, liebe Freunde der nächtlichen Gartenarbeit, dass ich seit mehreren Tagen nichts hören hab lassen, aber das lag wohl daran, dass ich seit Sonntag krank im Bett lag (bzw. immernoch liege, aber irgendwann muss man das Ganze auch mal aufarbeiten;)). Jedenfalls möchte ich jetzt endlich mal eine Besprechung zu den zwei letzten Büchern die ich gelesen hab, loswerden, diese werden allerdings aufgrund meiner Verfassung eher sehr kurz ausfallen...nur das Wichtigste eben!
Dieses Buch hab ich mir vor ca. 4-5 Jahren mal auf Englisch gekauft und die ersten hundert Seiten gelesen, es dann aber weggelegt. Wahrscheinlich, weil es eine Weile dauert, bis die Spannung da ist-dann hält sie einen aber wirklich gefangen und man möchte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Es spielt (mal wieder-irgendwie scheine ich momentan ein Faible für diese Art von Romanen zu haben...) im London des 19. Jahrhunderts, und ja, es gibt wieder eine weibliche Hauptperson. Aber danke,danke, liebe Barbara Ewing, dass es diesmal erstaunlicherweise KEINE Liebesgeschichte gibt...zumindest nicht für die Hauptperson namens Harriet. Diese wird von ihrem Vater -der sich im Lauf der Geschichte als herrisches Monster entpuppt- vorsorglich von der dreckigen, stinkigen Stadt London aufs Land zu Verwandten geschickt, um der gerade grassierenden Cholera-Epidemie zu entwischen. Dort merkt Harriet dann, wie sinnlos und langweilig ihr absolut fremdbestimmtes Leben eigentlich ist, eifert sie doch seit Kindestagen ihrer großen, wissbegierigen Schwester Mary nach. Mary hat allerdings außer ihres für eine Frau der damaligen Zeit völlig unangebrachten Lernwillens einen weitern Makel: Sie wurde mit einem verkrüppelten Fuß geboren, und so setzt ihr Vater allein auf die wunderschöne Harriet, um wenigstens eine seiner Töchter unter die Haube zu bekommen. Doch glücklicherweise ist das nicht exakt eine dieser Strenger-Vater-verkuppelt-Tochter-mit-reichem-aber-grauenhaftem-Typen-den-sie-nicht-liebt-Story (die wir ja schon in "Miss Emily Paxton" hatten), sondern die Geschichte entwickelt sich langsam in eine ganz andere Richtung, als Harriets Cousin EDWARD (Nein, nicht Cullen...obwohl, wer weiß^^) nach Neuseeland auswandert....

-------------------------------------------------------------------------------------------------
Nach diesen ganzen reißerischen Trivialgeschichten, die ich euch bis jetzt vorgestellt hab, müsst ihr euch eigentlich langsam denken: "Liest die denn NUR so nen Käse oder hat die auch so was wie literarisches Niveau??"-Tja, natürlich habe ich das, als Ex-Deutsch-LKlerin und Germanistikstudentin. Von meiner LK-Lehrerin wurde in mir auch meine Liebe zu Thomas Mann geweckt, und zwar damals durch den "Tod in Venedig". Und als ich letzte Woche mal wieder in unserem Keller in einer der vielen Kartons mit den Büchern meiner Eltern gestöbert habe, fand ich unter Anderem dieses Buch (nur dass meine Ausgabe etwas anders aussieht als das Bild hier) und da es nur 90 Seiten hat, war es schnell gelesen....
Tonio Kröger ist ein Junge, der immer etwas anders ist als die Anderen. Er hat einen seltsamen Namen, der von der Herkunft seiner italienischen Mutter zeugt, er benimmt sich komisch, und zu allem Überfluss schreibt er auch noch Gedichte. Bei der Beschreibung seiner Freundschaft zu einem Klassenkameraden scheinen dann auch wieder Thomas Manns latente homosexuelle Neigungen durch, später verliebt Tonio sich dann aber in die schöne Inge. Jahre später, Tonio ist ein erwachsener Mann geworden und Künstler/Poet von Beruf, erfährt der Leser, wie fremd er immernoch der Welt um sich herum geblieben ist. Seine Gedanken bezüglich des Lebens als soziale Randfigur (=Künstler) fand ich wahnsinnig cool und ich hätte nach manchen Sätzen am liebsten ein Häkchen gemacht. Außerdem hat mich Tonio komplett an jemanden erinnert, den ich kenne, und der ähnliche Sachen von sich gibt...
Wie so oft bei Thomas Mann geht es auch hier nicht um das kleine Schockerlebnis am Schluss, sondern eben um die Innenwelt der Hauptfigur. Wer auf actionreiche Wendungen wartet, braucht gar nicht erst anfangen zu lesen, alle Anderen werden es aber genauso toll und poetisch finden wie ich. Everyone needs a little bit of Tonio Kröger in his life!

Hey, jetzt grade fällts mir ein, an alle die Bescheid wissen: Das ist ja fast schon sowas wie "Vincent" oder? Leidender Künstler und so...^^